"Wenn ich die Brücke überquere,
siehe, dann fließt nicht das Wasser,
sondern die Brücke."


Fu Daishi
/ Fu-ta-shih
(497 - 569)
Zen–Mönch, Dichter, Erfinder


"Finkenberger - Teufelsbrücke"



Eine so genannte Hochstegbrücke,
1876 erbaut, über der Tuxerklamm mit Tuxbach,
in der Gemeinde Finkenberg, am Eingang zum Tuxertal.


Alles
ist nur Übergang,

Merke wohl die ernsten Worte:

Von der Stunde, von dem Orte
treibt dich eingepflanzter Drang.

Tod ist Leben, Sterben Pforte.

Alles ist nur Übergang

Alte Brücken-Inschrift in WIEN

Friedericke Waller: „Alles ist nur Übergang – Lyrik und Prosa über Abschied, Sterben und Tod“
KLÖPFER & MEYER 2.erweiterte Auflage 2006 (1997, 1988 Fischer Verlag)




Alles,
was du erblickst,
mag es auch im Außen erscheinen,
ist doch innerlich - in deiner Imagination,
von der diese Welt der Sterblichkeit
nur ein Schatten ist.

Aus: Gregg Braden: „Der Realitäts-Code. Wie Sie Ihre Wirklichkeit verändern können“
(The Spontaneous Healing of Belief. Shattering the Paradigm of False Limits 2008)
Seite 125. KOHA 5.Auflage 2011

William Blake
(1757-1827)
Englischer Dichter, Naturmystiker, Maler
Erfinder der Reliefradierung




"Wir sind fast alle von dem Gefühl durchdrungen, allein zu sein.
In jedem Menschen und in jeder Familie gibt es ein unausgesprochenes Gefühl,
dass wir irgendwie von dem getrennt sind, was für unsere Existenz verantwortlich ist.
Es fühlt sich so an, als wären wir irgendwann in grauer Vorzeit hierher gebracht
und ohne jegliche Begründung verlassen worden.


Dieses Empfinden ist nicht erstaunlich.
Schließlich wissen wir trotz Mondlandung und DNS-Dekodierung immer noch nicht,
wer wir sind und wie wir eigentlich hierher geraten sind. Wir suchen nach Bestätigungen
unseres Empfindens und finden sie in einem Gespür für unseren geistigen Kern.

In Kunst und Kultur kommt eine Unterscheidung zwischen unserem Platz hier auf Erden und
einem fernen Himmel zum Ausdruck. In der westlichen Zivilisation bekräftigen wir diese Getrenntheit
von unserem Schöpfer regelmäßig durch das große Gebet der Christenheit, das Vater unser.
Die geläufige Übersetzung beginnt mit: "Vater unser, der du bist im Himmel."
Demzufolge sind wir "hier", während Gott irgendwo weit weg ist.

Im aramäischen OriginalA offenbart sich jedoch eine ganz andere Beziehung
zu unserem himmlischen Vater. Die ursprünglichen Worte lassen sich auch übersetzen mit:

"Strahlender: Du erstrahlst in uns, um uns herum -
selbst die Dunkelheit strahlt - wenn wir uns erinnern."
1

Hierin wird deutlich, dass der Schöpfer nicht weit entfernt und getrennt ist, sondern
dass die schöpferische Kraft unseres Vaters - wie auch immer wir sie verstehen -
nicht nur bei uns ist, sondern unser eigenes Sein ausmacht
und alles durchdringt, was wir als unsere Welt erfahren.

Die Entdeckung einer Beziehung zwischen den Grundbausteinen der DNS und
den Buchstaben des alten hebräischen und arabischen Alphabets scheint dieses Verständnis
zu untermauern. Durch Hinweise aus einer mystischen Schrift aus dem 1. Jahrhundert nach der Zeitwende,
dem Sepher Jetzirah
2 , lässt sich eine Verbindung zwischen den Bausteinen unserer DNS und den Buchstaben
dieser Alphabete ableiten. Wenn man die Basen der DNA auf diese Weise durch Buchstaben ersetzt, erhalten wir
eine Botschaft, die zu bestätigen scheint, dass in allem, was lebt, also auch in uns, ein universeller Geist
zum Ausdruck kommt, denn die hebräischen Buchstaben können gelesen werden als:
"Gott! Ewiges im Körper.""3

Aus: Gregg Braden: „Im Einklang mit der göttlichen Matrix: Wie wir mit Allem verbunden sind“
(The Divine Matrix 2007) Nayoma de Haen (Übersetzer) Seite 183:
"Unser erste Angst: Die Angst vor der Trennung und Verlassenheit"
KOHA 6.Auflage 2009


[1] Neil Douglas-Klotz: "Das Vaterunser" Knaur, München, 2000, ISBN: 3-426-87083-5
Neil Douglas Klotz, Gita Sophia Onnen: ”Das Vaterunser: Meditationen und Körperübungen
zum kosmischen Jesusgebet“ Seite 32, 75 MensSana 2007

www.bunkahle.com/Aktuelles/Religion/Aramaeisches_Vaterunser.html

A Aramäisches "Vater unser" - Abwun (Seite 32)



Abwûn d'bwaschmâja
Nethkâdasch schmach
Têtê malkuthach
Nehwê tzevjânach aikâna d'bwaschmâja af b'arha
Hawvlân lachma d'sûnkanân jaomâna
Waschboklân chaubên (wachtahên) aikâna daf chnân schvoken l'chaijabên
Wela tachlân l'nesjuna ela patzân min bischa
Metol dilachie malkutha wahaila wateschbuchta l'ahlâm almîn.
Amên


[A] Das Vaterunser eine Neuübersetzung aus dem Aramäischen (Seite 75)

O GebärerIn! Vater-Mutter des Kosmos,
Bündele Dein Licht in uns - mache es nützlich:
Erschaffe Dein Reich der Einheit jetzt.
Dein eines Verlangen wirkt dann in unserem -
wie in allem Licht, so in allen Formen.
Gewähre uns täglich, was wir an Brot
und Einsicht brauchen.
Löse die Stränge der Fehler, die uns binden,
wie wir loslassen, was uns bindet
an die Schuld anderer.
Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen,
sondern befreie uns von dem, das uns zurückhält.
Aus Dir kommt der allwirksame Wille,
die lebendige Kraft zu handeln,
das Lied, das alles verschönert und sich
von Zeitalter zu Zeitalter erneuert.
Wahrhaftig - Lebenskraft diesen Aussagen!
Mögen sie der Boden sein, aus dem
alle meine Handlungen erwachsen.
Amen.


"Our father who art in heaven.
Oh you, breathing life in all, origin of the gleaming sound,
you shine in us and around us,
even the darkness glows when we remember.

Hallowed be thy name.
Help us to draw a holy breath, in which we feel only you
and may your sound ring in us and purify us.

Thy kingdom come.

May your counsel rule our lives and make our intentions clear
for the common creation.


Thy will be done on earth, as it is in heaven.
May the burning wish of your heart unify heaven
and earth through our harmony.

Give us this day our daily bread.
Grant us daily the bread and insight that we need:
what is necessary for the call of growing life.

And forgive us our trespasses, as we forgive those who trespass against us.
Release the cords of the errors that bind us, as we let go off
that which binds us to the faults of others.

And lead us not into temptation, but deliver us from evil.
Do not let superficial things lead us astray,
but instead free us from that which holds us back.

For thine is the kingdom and the power and the glory, forever. Amen.
From you comes the all-effective will, the living strength to act, the song that beautifies everything
and which renews itself form age to age.
True vitality to these testimonies! May they be the ground out of which all my actions grow.
Sealed in trust and faith. Amen"


Dr. Neil Douglas-Klotz
(b.1951)

Deutsche Übersetzung:
Vater unser im Himmel. Oh Du, atmendes Leben in allem, Ursprung des schimmernden Klanges. Du scheinst in uns und um uns, selbst die Dunkelheit leuchtet, wenn wir uns erinnern.
Dein Name werde geheiligt. Hilf uns einen heiligen Atemzug zu atmen, bei dem wir nur Dich fühlen - und Dein Klang in uns erklinge und uns reinige. Dein Reich komme. Lass Deinen Rat
unser Leben regieren und unsere Absicht klären für die gemeinsame Schöpfung. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Möge der brennende Wunsch Deines Herzens
Himmel und Erde vereinen durch unsere Harmonie. Unser tägliches Brot gib uns heute. Gewähre uns täglich, was wir an Brot und Einsicht brauchen: das Notwendige für den Ruf
des wachsenden Lebens. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Löse die Stränge der Fehler, die uns binden, wie wir loslassen,
was uns bindet an die Schuld anderer. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen,
sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Aus Dir kommt der all wirksame Wille,
die lebendige Kraft zu handeln, das Lied, das alles verschönert und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert. Wahrhaftige Lebenskraft diesen Aussagen!
Mögen sie der Boden sein, aus dem alle meine Handlungen erwachsen. Besiegelt im Vertrauen und Glauben. Amen.

[2] Sepher Jetzirah: "Das Buch der Formung, der Schöpfung"
, Eine antike, im jüdischen Kontext bekannt gewordene kosmologisch-naturwissenschaftliche Abhandlung, die die wesentlichen Elemente
der Schöpfung in ihrer Entstehung (Kosmogonie) und ihrer Struktur darstellt. Diese Elemente sind die 10 Urziffern (Sephiroth) und die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets. Das Sepher Jetzirah
ist ab dem 10. Jahrhundert in der jüdischen Tradition reich kommentiert worden. Entsprechend der rationalen Darstellungsweise des Buches standen dabei zunächst philosophisch
wissenschaftliche Zugänge im Vordergrund. Später (ab dem 12. Jh.) wurde es mystisch-spekulativ interpretiert und so die Bedeutung des Buches für die Kabbala [die mystische Tradition
des Judentums] begründet. Es wird häufig als das älteste eigenständig überlieferte Werk der Kabbala bezeichnet, obwohl es von seinem Charakter her eigentlich eher als rein kosmologisch
wissenschaftliche Abhandlung anzusehen ist und keinerlei jüdischen religiös-theologischen Aussagen macht. Seine Schöpfungsvorstellung unterscheidet sich radikal von der des Buch Genesis,
sowie dessen Auslegung im Talmud und Midrasch, es erwähnt in keiner Zeile das Volk Israel, noch einen seiner religiösen Vorstellungen, Bräuche oder Autoritäten.
Sein Einfluss auf die Inhalte der Kabbala ist jedoch erheblich, so dass es unbedingt als "vorkabbalistisch" einzustufen ist.


[3] Gregg Braden: „Der Gottes Code. Das Geheimnis in unseren Zellen“
(The God Code. The Secret of Our Past, the Promise of Our Future 2004)
KOHA 2.Auflage 2011




"Jeder Mensch hat eine Erinnerung an seinen Urgrund, eine Ahnung,
dass da etwas auf ihn wartet, was seine wahre Heimat ist.
"Der Ruf des Kuckucks lockt uns nach Hause",
sagt ein Zenwort.


Der Mensch sucht solange außen, in Dingen, in einer Partnerschaft,
in einem personalen Gott, bis er merkt, dass alles nur
die Lockmittel des ewig Zeitlosen sind,
die ihn zur Heimkehr rufen."


Aus: „In jedem Jetzt ist Ewigkeit – Worte für alle Tage“
herausgegeben von Christoph Quarch, KÖSEL 2003


Willigis Jäger OSB/Ko-un Rōshi
[OSB: Ordo Sancti Benedicti, nach Benedikt von Nursia (480- 547 n.Chr.)]
Geboren am 7. März 1925 in Hösbach.
Deutscher Benediktinermönch und Zen-Meister
(Roshi, Zen-Buddhismus – „Zustand meditativer Versenkung“)
der Sanbo-Kyodan-Linie („Drei Schätze" - Grundprinzipien im Buddhismus:
Buddha, Dharma und Sangha).



Siehe ZITATE: Horst Herrmann: Agnostizismus - Freies Denken >>>